Diesmal werde ich dem "Main-Donau-Weg" von Hersbruck nach Staffelstein folgen. Zum einen, weil mich das schon lange mal reizt (führt doch der Weg von Hersbruck nach Betzenstein, und das bin ich schon oft gelaufen) und zum anderen, weil es einen roten Faden in die Routenplanung bringt. "Einfach" immer dem Zeichen des "Main-Donau-Weges" hinterher.
Da ich ja inzwischen in Vorra wohne, werde ich wahrscheinlich von Vorra aus starten und mich auf Nebenwegen nach Stöppach hocharbeiten, und dort auf den MD einschwenken.
Im Vorfeld habe ich vier meiner Laufbekanntschaften zu diesem 100er "free solo" eingeladen. Nicole hat abgesagt, Martin ist leider verhindert, Robino kann sich ein Teilstück vorstellen und Gerhard überlegt noch, ob er mich begleiten kann.
Diesmal möchte ich früher als bisher loslaufen. Um 04:00 Uhr wird es losgehen. Sollte mich Gerhard oder Robino begleiten, werde ich von Vorra mit dem Rad nach Hersbruck fahren um dort gemeinsam zu starten. Für die rund 110km rechne ich mit 15 Stunden. Das bedeutet dann die Ankunft in Staffelstein um 19:00 Uhr. Von der Dunkelheit in die Dunkelheit.
Bei Ankunft in Staffelstein möchte ich diesmal direkt in einen Gasthof einkehren und dort dann auch übernachten. Am nächsten Morgen will ich dann in Staffelstein in die Therme und mich dort regenerieren, bevor ich dann mit dem Zug wieder nach Vorra zurückfahre. - OK, auch ich werde älter...
Nach meinen vielen Läufen von der Arbeit nach Hause habe ich mich an die Dunkelheit gewöhnt. Ich habe meine Hemmschwelle überwunden und ich kenne mich selbst inzwischen genug. Bin ich erst mal draußen und unterwegs, kann ich mir nichts besseres vorstellen.
Ich habe auch versucht, mich und meine Ausrüstung weiter zu optimieren:
- bei Nässe, Nebel, Schnee und Pollen draußen unterwegs zu sein bedeutet für mich als Brillenträger auch, dass ich nach kurzer Zeit nichts mehr richtig sehen kann. Die Brillengläser beschlagen, kriegen die Feuchtigkeit von vorne ab (Regen, Nebel, Schnee) oder von innen kommt die Tränenflüssigkeit wegen der Pollen.
Damit ich nicht ständig irgendwie was wischen muss um etwas zu sehen (vor allem die Hindernisse und Bodenbeschaffenheit auf den Trails), habe ich mich zu "Tageskontaktlinsen" entschieden, die ich mir vom Optiker habe anpassen lassen. Wie der Name sagt, sind die nur für einen Tag. Morgens rein, abends raus. - zum lesen des Smartphone und GARMIN-GPS-Displays habe ich zusätzlich eine Lesebrille dabei (denn mit den Kontaktlinsen sehe ich draußen nun ausgezeichnet, aber ich kann nichts mehr in der Nähe lesen). Beides zusammen habe ich nun die Tage ausprobiert und es ist eine enorme Verbesserung für mich. - ich habe bisher 3/4-lange Laufhosen von GORE. Eine auch als WINDSTOPPER-Version, d.h. sie ist auf der Vorderseite beschichtet und schützt gegen Wind und Auskühlung. Für meine Radfahrten habe ich auch eine GORE-MTB-Hose, die ich perfekt durch Reißverschlüsse regulieren kann. Lange habe ich nun nach einer langen Laufhose gesucht, die mich im Winter gut schützen kann und nicht zu schwer ist. Die MTB-Hose wiegt 400gr. Am "Mann" ist das kein Problem, aber wenn ich sie im Rucksack mitnehme, dann machen sich 400gr auf 110km schon bemerkbar, denke ich. Zumal sie nicht wasserdicht ist und bei Nässe im Laufe der Zeit immer nasser und schwerer wird.
Jetzt habe ich eine GORE gefunden, die perfekt passt: sie ist wind- und wasserdicht, fürs Laufen gemacht und wiegt 250gr. Sie hat Reißverschlüsse bis oben und so kann ich sie an- und ausziehen, ohne die Schuhe ausziehen zu müssen. Genial. So kann ich sie sowohl bei Pausen unterwegs überziehen, als auch bei schlechtem Wetter, als auch in Staffelstein bei der Ankunft im Gasthof. Dort kann ich ja schlecht mit nasser und verschwitzter Laufhose den ganzen Abend herumsitzen und dann am nächsten Tag im Zug zurückfahren. Mit der langen, leichten Hose klappt das prima ! - unterwegs möchte ich gerne wieder meinen Kocher einsetzen und mir was warmes zu Essen machen und mal 2-3 kleinen heißen Tassen Kaffee zu genießen. Das wärmt nicht nur, es tut auch der Psyche unterwegs gut.
Um schneller Essen und weniger in der Kälte warten zu müssen bis die "5-Minuten-Terrine" fertig ist, habe ich folgendes ausprobiert und bin sehr zufrieden damit: ich koche mir am Vorabend meine Nudeln in der Menge, die ich unterwegs essen möchte fix und fertig. Portionsweise fülle ich sie in Gefriertüten ab und muss dann unterwegs nur noch schnell das Wasser kochen, den Kaffee zubereiten und gleichzeitig die fertigen Nudeln ins heiße Wasser kippen. Nach wenigen Augenblicken sind die aufgewärmt und heiß und ich kann den Kocher sofort wieder wegpacken. Das spart einiges an Zeit und Warterei. Denn ich habe mich schon oft gefragt, ob beim Kochen im Winter der "Wärme-Effekt" der heißen Nudeln nicht dem "Kälte-Effekt" des Wartens unterliegt.Kochen auf dem Moritzberg, Trailrunning im Januar 2018 - um nicht zu stark auszukühlen wechsel ich beim Kochen sofort mein Laufshirt und ziehe eine leichte Weste über, die ich dann beim Laufen wieder ausziehe. So bleibe ich einigermaßen warm. Das Zusatzgewicht der shirts und der Weste liegt bei etwa 400gr. Das ist bei dem zu erwartenden Nutzen gut zu verkraften.
- sollte sich unterwegs doch mal ein Wildschwein zeigen, hab ich inzwischen eine kleine Dose Pfefferspray dabei. Nix großes, aber immerhin eine effektive Methode. Bisher sind mir in meinen Läuferjahren erst wenige Wildschweine begegnet, und die wenigen hatten es entweder eilig oder nahmen von mir keinerlei Notiz. Also seh ich das nicht so eng. Die Viecher sind ja in der Öffentlichkeit die "neuen Wölfe", könnte man meinen. Aber gut. Ein klein wenig mehr Sicherheit habe ich also dabei. Wie war doch die Werbung von "Müllermilch" ? - "...wenns schee macht !"
- ich setze auf mein kleines Outdoor-Smartphone in Kombination mit meinem GARMIN 64s. Bei dem kleinen Smartphone kann ich problemlos den Akku tauschen (der wiegt wenige Gramm) und es hat einen Extra-Knopf an der Seite, mit dem ich den Foto auslösen kann, ohne die Handschuhe ausziehen zu müssen. Ein großer Vorteil unterwegs ! - mein GARMIN-GPS-Gerät zeigt mir den Weg und zeichnet meinen Track auf. In Kombi mit dem Smartphone werde ich "live-tracken" und wer will kann meine Route ja verfolgen - insofern das live-tracking problemlos funktioniert. Das tut es nicht immer, aber ich werde es morgen in dieser Kombi noch einmal ausprobieren. Meine GARMIN-FENIX-Uhr wäre zwar leichter, kann aber nicht navigieren. Das 64s bietet neben der Navigation auch "Routing", d.h. ich kann mitten im Wald eingeben: "bringe mich zum nächsten Arzt, Gasthof, Bier, etc.". Das Gerät berechnet dann die Route und führt mich zum Ziel. Das klappt perfekt, wie ich in Tübingen-Sindelfingen am 01.01.2018 schon probiert habe. Ausserdem verwendet das GARMIN die gleichen Akkus wie meine Not-Stirnlampe, und so ist mir mit einem Zusatzakku bei wenig Gewicht viel geholfen: entweder für das GPS oder für das NotfallLicht.
In 2018 bin ich bisher 360km gelaufen und 560 geradelt. Ich wiege 74kg und hab einen BMI von 23.4 - was also einem "Normalgewicht" entspricht. Mein Ruhepuls liegt weiterhin bei 49. Meine "VO-Max" (also die Fähigkeit, unter Belastung die maximale Sauerstoffmenge aufzunehmen) liegt ebenfalls bei 49. Das ist ein errechneter und kein gemessener Wert, aber immerhin. GARMIN bemerkt dazu:
Ihre VO₂max beträgt 49. Das ist überragend für Herren im Alter von 50-59.
Sie gehören zu den oberen 5 % in Ihrer Alters- und Geschlechtsgruppe.
Na denn. Kann ja so viel nicht mehr schief gehen...
"home-run" vom 01.02.2018, Nähe Oberndorf/Reichenschwand |
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