Donnerstag, 19. Januar 2017

19.1.2017

19.Januar 2017 - 19. Lauf dieses Jahr.
Januar-Kilometer 225 bis 240.

Von der Frühförderung nach der Arbeit zurück nach Hersbruck. Nicht entlang der B14, sondern auf den üblichen (Wander-) Wegen. Heraus aus Lauf, Neuenkirchen, Spikern und dann durch den Wald und über Felder nach Reichenschwand, wieder in den Wald bis Altensittenbach und zurück nach Hersbruck.
Damit hab ich eine JUNUT-Distanz (239km) in 19 Tagen absolviert. Am JUNUT  selbst (4.-6.April 2o17) werden es weniger als 52h sein, sonst bin ich raus.

Ich bin guter Dinge und sehr fit. Kein Muskelkater, kein Ziehen, nix. Das erste Drittel bin ich recht schnell gelaufen, einfach weils Spass macht. Ich erhoffe mir von der täglichen Dosis einen großen Schub an Kondition und der Verbesserung meiner Fähigkeit, mich zu regenerieren. Beim ersten Anzeichen von Überforderung für meine Beine und Gelenke würde ich das "jeden-Tag-Projekt" stoppen, denn ich will mir 2 Monate vor dem Junut nicht noch ein körperliches Problem einfangen. Aber nichts dergleichen zeichnet sich ab. Im Gegenteil: durch das tägliche Training hat sich meine Fuß- und Sprunggelenksmuskulatur verbessert; lag vielleicht auch an dem Schnee und Eis. Ein permanent unterschiedlicher Untergrund, ständig müssen die Füße Unebenheiten ausgleichen.

Meine Ausrüstung funktioniert perfekt. Die Laufschuhe sind noch neu (Jan 2017), damit hab ich optimalen Halt auf den Wegen und im Schuh. Meine Jacken/Hosen/Mützen/Handschuhkombinationen kann ich auf jedes Wetter abstimmen. Ebenso meine Rucksack und Hüfttaschen, Trinkflaschen und Stirnlampen. Alles ausprobiert, alles funktioniert exakt so wie es soll. Sehr schön.

Letzte Woche habe ich mir ein Mini-Outdoor-Smartphone gekauft, welches viel kleiner und viel resistenter gegenüber der Witterung ist als mein normales Gerät. Auf das Mini habe ich nur eine Notfallsoftware drauf: im Notfall (den ich definiere) schaltet die App das GPS ein, zeigt die exakten georgafischen Daten an, sendet eine SMS an die Rettungsstelle und wenn ich will kann ich auch Foto per email hinterherschicken. So können die Rettungskräfte mich exakt finden (GPS-Daten), unabhängig davon ob ich noch sprechen kann (SMS) und sich ein Bild von der Umgebung oder meiner Situation machen (Foto). Noch dazu passt das Ding in jede meiner Taschen beim Laufen, ist resistent gegen Wasser, Staub, Kälte und Schmutz, ich hab meine Musik drauf und den Kopfhörer per bluetooth (also ohne Kabel) verbunden und der Akku hält ohne viel zutun mehrere Tage durch. Genau DAS wollte ich.

So streiche ich jeden Tag und im Geiste meine Ausrüstungsliste für den JUNUT zusammen. Ich werde so wenig wie möglich bei mir tragen, von Minimalen noch das Minimale. Nur getestete und bewährte Gegenstände dürfen mit. Redundanzen werde ich vermeiden,also keine Ersatzbatterie mitschleppen, kein zweites Handy, keine zweite Lampe usw. Nur das Notwendigste, aber das richtig.

Laufen ist wie Versicherungen: man kann sich darum Gedanken machen, man kann vieles abwägen, berechnen und planen. Am Ende aber muss man es einfach tun, und darin liegt viel mehr Kraft und Tiefe als in dem zermürbenden "was-wäre-wenn" Kreisgedanken. Wie hat der nette Norweger beim Junut letztes Jahr gesagt: "Ultra-Laufen ist das Lösen von Problemen. Man läuft von einem Problem zum nächsten und muss einfach schauen, dass man es hinbekommt."
Genau so ist das. Das bedeutet, sich seiner Sache sicher zu sein und sich auf sich selbst und die Gegenstände verlassen zu können. LOS-lassen um Sicherheit zu bekommen. Nicht ein mehr an Ausrüstung, Absicherung und Gepäck ist die Lösung, sondern das Los-lassen von "zu viel". Beim letzten NAFPUT (30 Läufer mit mir auf dem Fränkischen Panoramaweg, 52km, privat) hatte ich meinen genialen Laufrucksack dabei und die Rettungsdecke und die Powerriegel und die Tapebinde für Verstauchungen und und und. Alles gut und richtig. Überholt haben mich zwei Läufer ohne Rucksack und mit nur einer einzigen Wasserflasche in der Hand. Wohlgemerkt, die ganzen 52km. Ein Fläschchen. Mehr nicht. Keine Lampe, keine Gedöns, kein Doppelsicherheitsabsicherungssicherungsseil. Einfach kommen und Laufen. Das ist das Ziel.

Mein Körper hat sich prima an das tägliche Laufen angepasst. Kein Druck in der Nierengegend, keine Rhythmusstörungen, keine Kreuzschmerzen, keine Kniebeschwerden, kein Garnichts.
Hätte ich schon viel früher so machen sollen.

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