Samstag, 16. Januar 2016

SWU 2016


Gerhard Börner, der Initiator und Organisator des "Jurasteig-Nonstop-Ultratrails", JUNUT, hatte letzte Woche einen runden Geburtstag und lud einige Leute zu einer kleinen Feier und einem kleinen Lauf ins Naturfreundehaus nach Pommelsbrunn. Ich war auch eingeladen, was mich sehr gefreut hat. Bisher kannte ich Gerhard nur über das Internet. Gestern konnten wir uns beim Lauf durch die verschneite Fränkische persönlich kennenlernen.

Schon vorher war klar, dass ich mit dem Rad nach Pommelsbrunn fahren würde. Dann fing es pünktlich am Freitag an zu schneien und verwandelte die Gegend in eine tolle Winterlandschaft. Ich hatte Gerhard versprochen, dass ich Pizza mitbringen würde, und so war es dann auch. An mein MTB sattelte ich den Radanhänger und auf den platzierte ich die beiden Backbleche mit den Pizzen.
Der Lauf sollte pünktlich um 10 Uhr am Naturfreundehaus starten, und so machte ich mich um 9 auf den Weg. Auf winterlichen Wegen erreichte ich das Naturfreundehaus gerade noch rechtzeitig, um die Pizzen in die Küche zu stellen und mich für den Lauf zu rüsten.

Es ging auf den "1.000hm Wanderweg", in dessen Mitte der Ort Pommelsbrunn liegt. Dieser Weg verläuft zuerst nördlich von Pommelsbrunn, macht dann eine schöne Schleife, kehrt über Gehrstal zurück nach Pommelsbrunn und danach hinauf zur Houbirg. Dort in einer langen Runde oberhalb des Stausees und über diverse, sehr schöne Kuppen steil zurück nach Pommelsbrunn. Eine Runde hat (wie der Name verrät) 1.000hm und eine Länge von 24,5km. Gerhard hat die Strecke oberhalb des Sees etwas modifiziert und extra zusätzliche Markierungen für uns angebracht.

Anstieg direkt hinter dem Naturfreundehaus

Da ich weder die Route noch die Leute kannte, hielt ich mich erst einmal zurück und fädelte mich ganz hinten in die Schar der etwa 30 Läufer und Läuferinnen ein. Vor allem genoß ich den Winterwald und die tolle Umgebung. Ich hatte die richtige Ausrüstung gewält, vom Hemd bis zu den Schuhen und den Gamaschen, und ich ließ mir einfach Zeit. Der Schnee unter den Füßen war eine Herausforderung (man rutscht automatisch bei jedem Schritt etwas und man sieht die Unebenheiten, Steine und Wurzeln des Weges nicht), aber vor allem war es ein Genuß. Den "Buff" (ein Röhrentuch), schon viele Jahre alt und mit Holger zusammen auf einer Transalp in Sterzing gekauft, hatte ich bei der Radfahrt als Kopfschutz vor Kälte unter dem Helm getragen, jetzt legte ich ihn mir um den Hals und über den Mund, um die Atemluft etwas anzuwärmen.

Je länger der Lauf dann ging, desto besser kam ich zurecht. Ich hatte mich auch (wie die meisten) für die doppelte Runde gemeldet, und nach der ersten war ich zwar etwas müde, aber noch voller Energie und Reserven. Zu meiner Überraschung war ich in der Gruppe der ersten drei Läufer, die die erste Runde beendeten. Nur ging es hier ja nicht um ein Rennen und um keine Platzierung. Wir trugen unsere Zeit selbst in eine Kontrollliste ein und es ging vor allem um das gemeinsame Erlebnis und das gemeinsame Laufen. Trotzdem machte es mir viel Freude, mal "vorne" mitzulaufen, zumal ich ja nicht damit gerechnet hatte und als letzter in die Spur gegangen war.
Die zweite Runde war schneller als die erste Runde (klar, man kennt dann den Weg) und verlief zu meiner vollsten Zufriedenheit. Mit meinen drei gekochten Kartoffeln kam ich glänzend zurecht. Am Naturfreundehaus hatte ich eine Batterie meines GARMIN-Navi ersetzt und erschrak etwas, als im zweiten Teil der zweiten Runde das Ding plötzlich fast auf Null stand. Die sog. "Hochleistungsakkus" haben sehr sehr unterschiedliche Qualitäten und das frustrierte mich etwas. (Die Aufzeichnung gilt als Nachweis für die gelaufene Runde. Aber mehr "ehrenhalber" und nicht als tatsächliche Anforderung). Zum Glück lief auch meine GARMIN-Uhr noch mit und signalisierte auch nach 6h noch eine evtl. ausreichende Restenergie.
Trotz des Akkusproblems ist der Lauf mit dem Hand-GARMIN nur zu empfehlen, selbst auf der markierten Route. Zweimal hab ich mich kurz verlaufen und es nach wenigen Metern mit Hilfe des GARMIN gemerkt. Welch Hilfe ! - welche Last fällt von einem, wenn man schnell sehen kann, wo es lang geht !
Etwa 8km vor Pommelsbrunn hab ich den "abreißen" lassen und ließ den später Erstplatzierten laufen. Da es ohnehin wieder leicht bergan ging, kramte ich meine letzte Kartoffel aus dem Rucksack und trank mein letzte halbe Flasche der 500ml Trinkflasche. Ich genoß noch immer die Umgebung und den Schneewald und konnte nicht genug davon bekommen.

Für die knapp 50km und 2.000hm benötigte ich 7:05h. Ich war höchst zufrieden mit mir und meiner Leistung. Ich hatte noch Reserven und zog Energie daraus, mal nicht der Letzte zu sein.

Gerhard und seine Frau Margot sind sehr angenehme Menschen. Ich freue mich sehr, eingeladen worden zu sein. Auch die Mitläufer sind durch die Bank symphatisch. Ein schöner, runder Wintertag im Winterwald !

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