- mehr geht nicht (für mich): Anfang Februar hab ich zu viel trainiert und bekam Schmerzen im rechten Bein. Ich hatte versucht, 400km im Monat zu trainieren, war gut auf dem Weg, aber es war "too much". Aus Angst, das die Schmerzen chronisch werden und meine Teilnahme am Junut gefährden, hab ich die Notbremse gezogen und bin nur noch 2x in 14 Tagen gelaufen. Das war emotional schwer auszuhalten, denn alles in mir geht langsam an die Startlinie und will los. Da die Bremse reinzuhauen ist schwer gewesen, war aber extrem sinnvoll und erfolgreich: heute hab ich keine Probleme mehr. Alles wieder gut.
- aus (1) geht das derzeit Wesentlich für mich hervor: nichts erzwingen wollen. Trotz Motivation und Ziele immer achtsam gegenüber sich selbst bleiben. Nur so kann es gehen. Ich habe durch den break die Freude am Laufen wiedergefunden, die ich über das Bemühen nach möglichst vielen Trainingskilometern schon fast vergessen hatte.
- aus (1) und (2) geht hervor, dass der JUNUT viel mehr als ein Lauf für mich ist. Klar, eine Herausforderung, ein Ehrgeizprojekt und dennoch viel mehr: Lernfeld für mich über mich selbst. Lernen, mit Krisen umzugehen. Lernen, auf sich zu achten. Lernen, Entscheidungen zu treffen und dazu zu stehen. Lernen, sich zu vertrauen. Lernen, das 239km mehr sind als 239km. Lernen, dass ich der Einzige bin, auf den ich mich da verlassen und berufen kann. Lernen, es kommt aus mir heraus oder es kommt gar nicht.
- die Pollen kommen und ich reduziere mein Lauftraining, um möglichst nicht schon vor dem Start platt zu sein. Wenn ich Pech habe, dann explodieren die Pollen genau in 4 Wochen. Ich muß noch mehr auf mich achten, denn Müdigkeit und Erschöpfung steigern meine Anfälligkeit für die Pollen. Dennoch muß ich mich für den Lauf vorbereiten und leichte Trainingseinheiten jetzt steigern. Mehr kleine Runden statt wenigen großen Touren.
- trotz alles Sparbemühungen habe ich in den letzten Wochen und Tagen noch einmal "richtig eingekauft" für den Junut. Das ist teilweise "Torschlußpanik" und eigene Unsicherheit, aber unterm Strich muß die Ausrüstung für mich exakt passen bei so einem Unternehmen.
Ich hab noch einmal richtig investiert in: Laufschuhe (die gleichen wie bisher, keine Experimente), zweites Paar Laufsocken (die gleichen), Laufunterwäsche, Lauf-Stirnlampe für die beiden Nächte, Ersatzakkus, Zusatztaschen für den Laufrucksack, GORE-Laufhose, Kompressions-Trikot. Alles in allem bestimmt 350€. Muss aber sein. Ich war zum Beispiel naiv genug, mit einem Paar Laufschuhe und einem Paar Laufsocken antreten zu wollen. Nur machen nasse Füße dann Blasen ohne Ende, was bei 239km schlecht kommt. Aber ohne zweites Paar gäbe es auch keine Möglichkeit zum Wechseln. Also müssen die Dinger her. Die Chinesen-Lauflampe für 40€ ist leuchtstark genug, hat im Vergleich zu meinen bisherigen Chinesenlampen wechselbare Akkus und kann auch per USB aufgeladen werden. Das passt wieder zu meinem Ersatzakku für mein Smartphone. Mit dem zusätzlichen Akkupack hab ich jetzt genug Lichtreserven für zwei Nächte und schleppe nicht verschiedene Ladekabel mit verschiedenen Akkus mit mir herum. - mein GARMIN-HandGPS habe ich upgedatet und die Software aktualisiert. Hat sich gelohnt, denn das Ding funzt jetzt wieder wie blöd. Sehr schnell, exakt und verlässlich in der Anwendung. So hab ich beim JUNUT eine garantierte Orientierung bei mir, die ich inzwischen ausreichend getestet habe und auch alleine in der Nacht sicher beherrschen kann.
- durch die Zusatztaschen für den Laufrucksack hab ich sowohl das smartphone als auch das GARMIN-GPS direkt im Zugriff (vorne an den Schultergurten. Da wackelt nichts, i st im Zweifelsfall auch regensicher verpackt und immer griffbereit (und nicht erst anhalten und aus dem rucksack kramen).
- ich habe mich entschieden, mein Smartphone mit der LaufApp "runtastic" beim JUNUT mitlaufen zu lassen. So bekomme ich (neben dem o.g. GARMIN) alle 15min über meinen Kopfhörer die aktuelle Entfernung und Dauer angesagt und habe zusätzlich noch eine weitere GPS-Karte, die in der APP enthalten ist. Die JUNUT-Strecke habe ich dort schon hinterlegt (wie beim GARMIN), so dass ich ständig erkennen kann, o b ich noch auf dem Weg bin oder nicht. Denn nichts ist schlimmer, als sich bei 239km zu verlaufen und noch ein paar Kilometer extra obendrauf zu setzen. Zudem kann ich mein Smartphone unterwegs und an den Versorgungen aufladen und bekomme so eine durchgehenden GPS-Aufzeichnung des Laufes. Denn weder mein GARMIN noch meine Laufuhr schaffen 54h am Stück.
- als Sicherheitsmensch hab ich nun in entscheidenden Punkten redundante Sicherheitssysteme: ich habe zwei aktive GPS-Systeme zur eigenen Orientierung und es wird zusätzlich den GPS-Tracker von Gerhard geben. Verloren gehen kann ich also de facto nicht. Ich habe eine starke Stirnlampe als Lichtquelle mit Haupt- und Ersatzakkus. Darüber hinaus habe ich eine kleine einzellige Strinlampe, die mit den gleichen Akkus läuft wie mein GARMIN. Also auch hier geht mir das Licht auf keinen Fall aus. Meine Akkus für die Geräte sind schon doppelt angelegt, und ich habe unterwegs ein Powerpack um mein Smartphone oder meinen Kopfhörer aufzuladen. Darüber hinaus noch ein Powerpack, um an den Versorgungen unabhängig von Steckdosen meine Sachen aufladen zu können. Ich habe doppelte Laufschuhe, doppelte Socken, doppelte Laufhosen, doppelte Laufhemden, ein Notallset (Binde, Rettungsdecke, Schmerztabletten, SignalPfeife) und eine Notfallregenjacke. Das alles wird am Ende zu viel und nicht alles notwendig gewesen sein. Aber aus meiner Haut kann ich halt auch nicht.
- Ich wiege inzwischen 70,7kg bei 16,3% Körperfett. Beim Brevet letztes Jahr waren es 76/77kg. Mein Ruhepuls lag unter 60 Schlägen pro Minute, muss ich aktuell noch einmal nachmessen. Mit bald 50 bin ich fit wie noch nie.
So. Irgendwie sollte das passen, finde ich.
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