Das Wetter war Bestens. Die Veranstaltung gut organisiert und die äusseren Bedingungen einfach prima.
Ich hatte mich mit Holger auf die 230km Route angemeldet und ich startete pünktlich mit etwa 1.000 anderen Teilnehmern um 6:00 Uhr in Tannheim. Holger nahm sicherheitshalber nur die kleine Runde mit 130km, da an seinen Knien noch leichte Komplikationen des Motorradunfalls entstanden.
Die Bergwelt lag friedlich im Morgennebel vor uns und mit dem Startschuß setzte sich das ganze Feld nach und nach in Bewegung. Die ersten 10km war eigentlich erst einmal "einradln" angesagt; in die Gänge kommen und sich auf den Marathon einstellen.
Bis zum Flexenpass fuhr ich in einer großen Gruppe und in einem sehr hohen Tempo. Wir hatten bestimmt zwischen 35 und 40km/h im Schnitt, flogen nur so dahin. In einer Gruppe von etlichen Radlern entsteht quasi ein Sog, der Luftwiderstand sinkt erheblich und so fuhren wir dahin, unter blauem Himmel und der Sonne.
Am Flexenpass zerfiel die Gruppe weitgehend und so zog ich hochmotiviert meine Runden die Höhenmeter hinauf zum Pass; dann leichte abfahrt durch die Gallerien des Passes hinüber zum Alrbergpass und dann weit hinunter in Tal. Hier wieder mit Gruppe und einer sehr guten Geschindigkeit im Pulk. Höchste Konzentration auf einfacher Strecke.
Die Auffahrt Zum Hahnentennjoch bildete den höchsten Punkt der Tour und gestaltete sich in der nun immer stärker werdenden Mittagshitze als anstrengende und unangenehme Aufgabe. Konditionell hatte ich damit keine Probleme, aber mit der Motivation haperte es dann doch etwas. So stellte ich mich einmal in eine (endlich) schattige Kehre und nahm einige Schluck Wasser aus meinem "Camelbag", bevor ich wieder weiter fuhr.
Auch die abfahrt war nicht der reine Genuss, da Busse, PKWs, sher viele Motorradfahrer und zahlreiche Mitstreiter den gleichen Weg hinunter hatten. Auch zwei Rotkreuzwagen bahnten sich einen Weg, um zwei Radler zu versorgen, die gestürzt waren.
Nach einem letzten Gegenanstieg fauhren wir wieder ins Tannheimer Tal und ich beendete die Runde nach 8:45h die Runde mit 230km und 3.000hm mit einem 26er Schnitt. Ich landete in der Mitte des Feldes auf Platz 500, nachdem einige Mitstreiter wohl doch ausgefallen waren.
Holger fuhr mit seinen Knien einen spektakulären Schnitt von 38,5km/h. Herzlichen Glückwunsch hierfür und willkommen zurück im Sport !
Wahrscheinlich nicht gesund für die Knie, aber furios !